Geo-AppFragen und Antworten über alles in und um Aachen

Wenn du durch die Gegend schlen­derst, fragst du dich bestimmt ab und zu: Was ist das dort an der Häuser­ecke oder da im Wald? Forschende der RWTH haben eine Handy-App program­miert. Mit dieser kannst du in Aachen nach einer Antwort fragen.

Ein Graf­fiti, komisch ausse­hende Steine oder ein alter Stein­bogen: Hinter vielen Dingen steckt eine span­nende Geschichte. Manchmal kennst du viel­leicht sogar die Antwort. Weil du in der Nähe wohnst, deine Oma davon erzählt hat oder weil du jeden Tag an dieser Stelle vorbei­läufst – zum Beispiel bei einem Spazier­gang durch den Aachener Wald.

Du siehst, dass da auf einmal ein Bach im Stra­ßen­graben plät­schert. Vorher fiel der dir noch nie auf. Komisch, ist der neu? Woher kommt denn das ganze Wasser? Du machst ein Foto und schickst es mit der Frage dazu in die Handy-App „Open­Geo­Re­se­arch“. Die Wissenschaftler:innen vom Geodä­ti­schen und Geogra­fi­schen Institut der RWTH Aachen haben die App entwi­ckelt. Sie kennen sich mit allerlei Themen rund um die Stadt und die Umwelt Aachens aus. Jetzt ploppt deine Frage bei ihnen auf. Sie nutzen ihr Fach­wissen und suchen mitunter auch in ihren Fach­bü­chern und Daten­banken.

Was sehe ich auf diesem Graf­fiti?

Im Bier­garten vom Café Kittel ist ein altes, schon etwas abge­grif­fenes Graf­fiti an der Wand. Ich würde gerne wissen, was es bedeutet.

Das Graf­fiti hat der Aachener Künstler Klaus Paier in den acht­ziger Jahren gemalt. Es heißt „Liebes­paar“ und zeigt zwei sich küssende Männer. Homo­se­xua­lität wurde zu dieser Zeit im konser­va­tiven Aachen von vielen Menschen kritisch gesehen. Mit seinem Wand­bild wollte Klaus Paier zum Nach­denken anregen und sich gegen Schwu­len­feind­lich­keit ausspre­chen.

Andere Bilder protes­tieren etwa gegen Atom­kraft oder gegen Rassismus. Anfangs wurden viele seiner Bilder entfernt, weil sie illegal an Haus­wände gemalt wurden. Auch ein Teil des Graf­fitis im Café Kittel wurde zuerst besei­tigt. Nach und nach wurden seine Graf­fitis aber als Kunst aner­kannt und viele haben sich für den Erhalt einge­setzt. Deshalb wird das Bild nun gut gepflegt.

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Diese Frage und Antworten dazu findest du auf OpenGeo Rese­arch

Wie kommen die Löcher in die Steine?

Im Aachener Wald bei Köpf­chen habe ich diese großen Steine mit Löchern drin gesehen. Wie kommt sowas denn zustande?

Im Aachener Umland gibt es stel­len­weise noch Sand aus der Krei­de­zeit, das ist mehr als 65 Millionen Jahre her. Unter bestimmten Bedin­gungen verkie­selte der Sand, das heißt, er wurde zu einem Stein zusam­men­ge­drückt.

Wo er nicht so feste zusam­men­ge­drückt wurde, blieb Sand, und den spülte später der Regen weg. Dadurch entstanden die Löcher. Solche Steine nennt man übri­gens Zyklo­pen­steine. Zyklopen sind einäu­gige Riesen aus der grie­chi­schen Mytho­logie.

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Sie sagen dir, dass der Bach nach einem Stark­regen entstanden sein könnte. Denn vor ein paar Tagen gab es einen beson­ders krassen, anhal­tenden Regen. Dass sich dadurch viel Wasser in einem Stra­ßen­graben sammelt, ist sehr gut möglich. Weiß jemand, wie die Stelle noch vor Kurzem aussah? Aachener:innen, die die App benutzen und deine Frage gesehen haben, können weiter­helfen. Sie spazieren auch öfter im Wald und haben Fotos von derselben Stelle vor und nach dem Stark­regen gemacht. Sie teilen ihre Bilder in der App und schreiben das Datum dazu. Jetzt bestä­tigen die Forschenden: Ja, der Bach ist tatsäch­lich eine direkte Nach­wir­kung des Stark­re­gens.

Beob­ach­tungen sind wichtig

Jetzt hast du eine Antwort. Aber auch die Forschenden haben etwas davon. Denn sie haben nun einen Ansatz für ihre eigene Frage: Wie wirkt sich Stark­regen in der Region aus und was tun wir gegen unge­wollte Folgen wie Über­schwem­mungen? So wird eine alltäg­liche, fast schon neben­säch­lich klin­gende Beob­ach­tung plötz­lich groß und wichtig. Vom kleinen Bach zum Hoch­was­ser­schutz für die Stadt. Dank solcher Hinweise in der App erfahren die Forschenden, was die Aachener:innen beschäf­tigt. Wenn sie wissen, was alle wissen wollen, finden sie bessere Lösungen für aktu­elle Probleme. Das Wissen ganz Aachens steckt in keinem Fach­buch und wurde viel­leicht noch nie erforscht. Aber es hält Lösungen bereit, die drin­gend gesucht werden. Die Open­Geo­Re­se­arch-App sammelt dieses Wissen nun. Da freuen sich die Forschenden, und die Aachener:innen haben auch etwas davon.

Kann ich im Moor versinken?

Falls ich im Hohen Venn mal von einem Steg ins Moor falle, könnte ich darin unter­gehen?

Ja, theo­re­tisch könn­test du wirk­lich im Moor versinken. Es gibt aber nur wenige Stellen, an denen das passieren kann. Die erkennst du in der Regel an den offenen Wasser­flä­chen. Denen soll­test du nicht zu nahe­kommen, hier ist der Torf im Moor oft mehrere Meter tief.

Die letzten Todes­fälle aus dem Hohen Venn sind aber schon lange her. Und meis­tens sind die Menschen nicht versunken, sondern erfroren, weil sie sich im Winter auf dem Moor verlaufen haben. Das passiert heut­zu­tage dank der ausge­bauten Wege und Stege nicht mehr.

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Woher kommt der Bogen in der Stadt?

Dieser Stein­bogen sieht sehr alt aus und steht allein mitten auf dem Hof. Was hat es damit auf sich?

Die Römer:innen haben es sich in Aachen damals gut gehen lassen: In der Innen­stadt war früher ein Tempel- und Bade­be­zirk. Der Säulen­gang war ein Teil davon und wurde in den 1960er Jahren als soge­nannter Portikus mit original römi­schen Steinen im Hof nach­ge­baut.

Ein paar origi­nale Fund­stücke aus der römi­schen Vergan­gen­heit von Aachen kann man sich auch noch im Rhei­ni­schen Landes­mu­seum in Bonn anschauen.

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Woher kommt der große Teich?

Im Rabental gibt es dieses Gewässer und ich frage mich, ob das natür­lich ist oder künst­lich ange­legt wurde.

Bei dem See handelt es sich um eines der ersten künst­lich ange­legten Regen­rück­hal­te­be­cken in Aachen. Wenn es stark regnet, braucht das Wasser einen Ort, an den es sich sammeln kann. Sonst kommt es zu Über­schwem­mungen. Der See im Rabental schützt das angren­zende Unikli­nikum.

Denn so eine große, geschlos­sene Fläche fängt nur sehr wenig Regen auf. Damit es bei Stark­regen nicht zu Problemen kommt, brau­chen wir nicht nur mehr solcher Becken, sondern auch mehr Wiesen und Felder, die Wasser aufnehmen.

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Open­Geo­Re­se­arch

Open­Geo­Re­se­arch ist eine App, die vom Geodä­ti­schen und Geogra­fi­schen Institut der RWTH Aachen entwi­ckelt wurde, damit du Fragen rund um die Stadt und Umwelt Aachens stellen kannst.

Deine Frage lädst du mit einem Bild, Video oder einer Sprach­nach­richt und dem dazu­ge­hö­rigen Ort in die Handy-App. Dort und auf der Open­Geo­Re­se­arch-Website kannst du dann deine und alle anderen Fragen anschauen, Antworten lesen, selbst Antworten geben und kommen­tieren.

Hier kannst du die Platt­form im Internet besu­chen:
https://www.opengeoresearch.org/

Hier kannst du dir die App herun­ter­laden:


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